Andere Länder andere Sitten. Hier scheint ein gut gepflegter Bierbauch, Waschbärbauch, Wampe, Eichbaumspoiler noch voll im Trend zu liegen. Ansonsten würden sich die männlichen Mazedonier sich bestimmt nicht mit solcher Hingabe dem Bauchkraulen hingeben. Das tolle daran ist, diese Freizeitbeschäftigung kann man immer und überall ausüben. Sei es beim Gehen auf dem Bürgersteig, beim Warten an der Ampel (wenn man das denn tut), wenn man im Restaurant sitzt, an der Bar, im Auto, beim Telefonieren, beim Plaudern an/auf der Strasse, wenn Er seine Freundin ausführt... Der Bauchkrauler findet immer eine Möglichkeit seinem Hobby nachzugehen.
Aber ich sollte vielleicht mal kurz erklären wie das geht. Also man muss erstmal ein Mann sein, Frauen machen das nicht (ich habe zumindest noch keine gesehen). Dabei haben die auch Bäuche, aber wer weiss, vielleicht schickt sich das ja nicht. Als nächstes muss natürlich auch ein Bauch da sein, den man kraulen kann. Ein paar Monate von der mazedonischen Küche leben und dabei nicht Kartieren und dann kommt der schon von ganz alleine. Möchte man nun sein Wohlbefinden seinen Mitmenschen mitteilen, so zieht man einfach das Tshirt über den Bauchansatz und klemmt selbiges dort fest. Je ausgeprägter der Bauch desto einfacher geht das. Jetzt muss man sich nur noch mit der Innenseite der flachen Hand in langsamen kreisenden Bewegungen um den Bauchnabel herum den Bauch streicheln (Mit oder Gegen den Uhrzeigersinn scheint keine Rolle zu spielen. Linksdrehende Bauchkrauler scheinen gegenüber den Rechtsdrehenden keinerlei Vorteil zu haben).
Dabei nur noch einen zufriedenen Gesichtsausdruck aufsetzten, fertig...
Und zum Schluss noch der Musiktip des Tages, Kategorie "Die beste Musik zum Off-Road fahren im Gelände":
David Holmes - Don't rhyme no mo ("Holst du die Kinder Schatz?") oder für die, die etwas mehr auf Klassisches stehen Metallica - Whiskey in the jar
P.S. Wer sich fragt was das Bild vom Schneckenhaus mit Bauchkraulen zu tun hat - Gar nichts, ich hatte nur kein passendes zur Hand.
31. August 2006
22. August 2006
Eine Hochzeit und ein Schadensfall
Sooo... Viel passiert in der Zwischenzeit. Weiss gar nicht wo ich anfangen soll.
Jens und Olivia sind heile in M angekommen, dafuer hat der Bird of Pray jetzt ein groesseres Problem. Der Kuehlwasserschlauch ist endgueltig im Eimer, und die Ersatzteile muessen aus Griechenland geordert werden. Tja kann man nichts machen... Dabei habe ich gelernt wie diskriminierend Mazedonen sein koennen. Frostschutzmittel heisst "Antifriz koncentrat" *grrr*
Die Hochzeit von Alex' Schwester haben wir auch ueberstanden. Dazu faellt mir vor allem viel Essen, noch mehr Alkohol und (zu) laute Musik ein. Sehr interessant war der Gottesdienst in einer Orthodoxen Kirche. Als Unbeteiligter kommt einem so eine Zeremonie total chaotisch vor, weil jeder der Anwesenden irgendwas macht, nur nicht dem Pfarrer zuzuhoeren. Erwaehnenswert ist noch die Busfahrt mit der die ganze Hochzeitsgesellschaft durchs Land gekarrt wurde. Statt einem "vollklimatisierten Bus" erwartete uns eine Sauna auf vier Raedern. Da waren die 43 Grad Aussentemperatur richtig froestelig.
Achja, einen kleinen Unfall hatten wir auch noch. Ist aber keinem etwas passiert, und den groesseren Schaden hatte auch nicht der Opel, dumm nur das Alex die Schuld gegeben wurde. Aber in diesem Land darf man sich ueber nichts aufregen... Kommentar eines Polizisten auf die Frage wie lang denn der Bremsweg bei 50 km/h sein darf "Na es wird so lange gebremst bis man steht" Schon merkwuerdig das der kleine gruene Wagen soviel Wucht hatte um uns fast um 90 Grad zu drehen.
Ich denke ich werde jetzt einfach die Bilder sprechen lassen, da die bekanntlich mehr sagen als Worte!
Jens und Olivia sind heile in M angekommen, dafuer hat der Bird of Pray jetzt ein groesseres Problem. Der Kuehlwasserschlauch ist endgueltig im Eimer, und die Ersatzteile muessen aus Griechenland geordert werden. Tja kann man nichts machen... Dabei habe ich gelernt wie diskriminierend Mazedonen sein koennen. Frostschutzmittel heisst "Antifriz koncentrat" *grrr*
Die Hochzeit von Alex' Schwester haben wir auch ueberstanden. Dazu faellt mir vor allem viel Essen, noch mehr Alkohol und (zu) laute Musik ein. Sehr interessant war der Gottesdienst in einer Orthodoxen Kirche. Als Unbeteiligter kommt einem so eine Zeremonie total chaotisch vor, weil jeder der Anwesenden irgendwas macht, nur nicht dem Pfarrer zuzuhoeren. Erwaehnenswert ist noch die Busfahrt mit der die ganze Hochzeitsgesellschaft durchs Land gekarrt wurde. Statt einem "vollklimatisierten Bus" erwartete uns eine Sauna auf vier Raedern. Da waren die 43 Grad Aussentemperatur richtig froestelig.
Achja, einen kleinen Unfall hatten wir auch noch. Ist aber keinem etwas passiert, und den groesseren Schaden hatte auch nicht der Opel, dumm nur das Alex die Schuld gegeben wurde. Aber in diesem Land darf man sich ueber nichts aufregen... Kommentar eines Polizisten auf die Frage wie lang denn der Bremsweg bei 50 km/h sein darf "Na es wird so lange gebremst bis man steht" Schon merkwuerdig das der kleine gruene Wagen soviel Wucht hatte um uns fast um 90 Grad zu drehen.
Ich denke ich werde jetzt einfach die Bilder sprechen lassen, da die bekanntlich mehr sagen als Worte!
14. August 2006
Etwas Kulinarisches gefällig?
Zweiter Teil aus unserer erfolgreichen Reihe "Was sie schon immer wissen wollten, aber sich nie zu fragen getraut haben" Heute Teil zwei:
Essen in Mazedonien
1. Mazedonien ist definitiv kein Land für Vegetarier oder Veganer. In den Städten hat man zwar die Möglichkeit sich alleine mit Vorspeisen in einem Restaurant durch zu essen, hier und da gibt es tatsächlich auch mal ein Gericht ohne Fleisch, aber das war’s dann auch schon. Auf dem Land würde man nur auf absolutes Unverständnis stoßen. Ist man der Sprache mächtig, kann man aber durchaus einen Kellner fragen, ob man eine Extra.. öhm.. Wurst bekommt.
2. Immerhin gibt es eine gute Nachricht für diejenigen, die kein Schweinefleisch mögen. Das Geflügel ist auf dem Vormarsch! (Und das sind auch die einzigen Nutztiere in diesem Land, die ein wirklich glückliches Leben zu haben scheinen).
3. Der Mazedone isst Fleisch. Am liebsten in Form von Hackfleisch, selbiges gerne gegrillt. Entweder als Frikadelle, als flache Scheibe (Bratling?!), als Rolle oder als Bulette im Burger. Wahlweise werden alle diese Formen mit Käse verarbeitet. Drauf, drinnen, drunter, gefüllt... der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
4. Aufgrund des Klimas wird hier kein Blattsalat angebaut. Die "normalen" Salate bestehen also aus Gurke, Tomate, Zwiebeln, Essig und Öl. Diese Zutaten sind aber geschmacklich nicht mit den deutschen Wasserspeichern zu vergleichen. Eine Gurke schmeckt noch nach Gurke. Man kann sich den Salat mit oder ohne einer Dicken Schicht aus geriebenen Schafkäse bestellen (für den Schafkäse gilt das gleiche: vergesst das was man in Deutschland zu essen bekommt!)
5. Der Mazedone scheint Fett zu lieben, darum gibt’s meistens auch Pommes als Beilage. Daneben liegt auf dem Teller immer noch ein kleines Häufchen gehackte Zwiebeln und eine sehr scharfe, ebenfalls gegrillten Chili. Man liebt das scharfe Essen.
6. Ein Korb mit Weißbrot gehört ebenfalls immer zum Essen.
7. Die ganz alte traditionelle mazedonische Küche gibt es in den normalen Restaurants leider nicht mehr, habe ich mir sagen lassen. Diese besteht aus einer Vielzahl von Eintöpfen und weiteren bestimmt leckeren Sachen. Aber gute deutsche Küche gibt’s ja auch nur noch bei Oma.
8. Die Nachspeisen sind mit denen in Griechenland oder der Türkei vergleichbar. Soll heißen Bappsüß und Plombenzieher. Auf keinen Fall etwas für Diabetiker!
9. Möchte man nach dem Essen einen Kaffee trinken, kann ich nur den türkischen Kaffee empfehlen. Stark, süß, und mit Bodensatz (aus dem man sich auch noch die Zukunft vorhersagen lassen kann).
10. Gezahlt wird immer zusammen. Entweder einer Zahlt alles, oder man teilt die Rechnung durch die Anzahl der Leute. Getrennte Rechnungen würden jeden Kellner total überfordern.
Essen in Mazedonien
1. Mazedonien ist definitiv kein Land für Vegetarier oder Veganer. In den Städten hat man zwar die Möglichkeit sich alleine mit Vorspeisen in einem Restaurant durch zu essen, hier und da gibt es tatsächlich auch mal ein Gericht ohne Fleisch, aber das war’s dann auch schon. Auf dem Land würde man nur auf absolutes Unverständnis stoßen. Ist man der Sprache mächtig, kann man aber durchaus einen Kellner fragen, ob man eine Extra.. öhm.. Wurst bekommt.
2. Immerhin gibt es eine gute Nachricht für diejenigen, die kein Schweinefleisch mögen. Das Geflügel ist auf dem Vormarsch! (Und das sind auch die einzigen Nutztiere in diesem Land, die ein wirklich glückliches Leben zu haben scheinen).
3. Der Mazedone isst Fleisch. Am liebsten in Form von Hackfleisch, selbiges gerne gegrillt. Entweder als Frikadelle, als flache Scheibe (Bratling?!), als Rolle oder als Bulette im Burger. Wahlweise werden alle diese Formen mit Käse verarbeitet. Drauf, drinnen, drunter, gefüllt... der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
4. Aufgrund des Klimas wird hier kein Blattsalat angebaut. Die "normalen" Salate bestehen also aus Gurke, Tomate, Zwiebeln, Essig und Öl. Diese Zutaten sind aber geschmacklich nicht mit den deutschen Wasserspeichern zu vergleichen. Eine Gurke schmeckt noch nach Gurke. Man kann sich den Salat mit oder ohne einer Dicken Schicht aus geriebenen Schafkäse bestellen (für den Schafkäse gilt das gleiche: vergesst das was man in Deutschland zu essen bekommt!)
5. Der Mazedone scheint Fett zu lieben, darum gibt’s meistens auch Pommes als Beilage. Daneben liegt auf dem Teller immer noch ein kleines Häufchen gehackte Zwiebeln und eine sehr scharfe, ebenfalls gegrillten Chili. Man liebt das scharfe Essen.
6. Ein Korb mit Weißbrot gehört ebenfalls immer zum Essen.
7. Die ganz alte traditionelle mazedonische Küche gibt es in den normalen Restaurants leider nicht mehr, habe ich mir sagen lassen. Diese besteht aus einer Vielzahl von Eintöpfen und weiteren bestimmt leckeren Sachen. Aber gute deutsche Küche gibt’s ja auch nur noch bei Oma.
8. Die Nachspeisen sind mit denen in Griechenland oder der Türkei vergleichbar. Soll heißen Bappsüß und Plombenzieher. Auf keinen Fall etwas für Diabetiker!
9. Möchte man nach dem Essen einen Kaffee trinken, kann ich nur den türkischen Kaffee empfehlen. Stark, süß, und mit Bodensatz (aus dem man sich auch noch die Zukunft vorhersagen lassen kann).
10. Gezahlt wird immer zusammen. Entweder einer Zahlt alles, oder man teilt die Rechnung durch die Anzahl der Leute. Getrennte Rechnungen würden jeden Kellner total überfordern.
13. August 2006
Dobro utro
Wirklich viel neues gibts im Moment nicht. Man Kartiert vor sich hin, erfreut sich der Schmetterlinge, Schildkroeten und Marienkaefer und ist von den Hunden, Fliegen und Wespen total genervt. Vor allem wenn man sich mal irgendwo niederlaesst ist man in eine Fliegenwolke eingehuellt. Ich musste schon an "Der Exorzist" denken. Das alleine Kartieren ist schon merkwuerdig am Anfang, der ganze Tag nur man selbst mit dem man sich auseinandersetzen kann. Da ertappt man sich schon mal bei Selbstgespraechen. Die sind aber eher so nach der Art "mmmmmh, wieso stehst du dummer Gneis jetzt hier an, wo du doch gar nicht hier hin gehoerst" oder auch ein beliebtes "Scheisse, wo issn mein Feldbuch?!"
Dem Bird of Pray geht es nach der mazedonischen Frischzellenkur praechtig. Hoffentlich bleibt das auch so!
Achja, gestern gabs mal wieder ein Stueck Melone. Und zwar wurde sie Alex aufgezwungen, als er auf uns gewartet hat, um aus seinem Gebiet abgeholt zu werden. Das war dann so viel, dass wir alle noch etwas davon hatten... Ergibt mittlerweile einen Melonen-Index von 5,5 : 1 (geschenkt : gekauft).
10. August 2006
Kinder gebt fein acht....
...eine wahre Geschichte über die mazedonische Gastfreundschaft!
Heute ist DER Tag, endlich ist es soweit: Der Berg ruft!! Endlich mit dem Kartieren anfangen!
Dachten wir zumindest noch als wir Nil und Patrick in ihren Gebieten abgesetzt hatte, denn kurze Zeit später erstarb der Motor unseres Bird of Pray (für Alke: Pray mit "a" *g*) nicht ohne ein hässliches klackern und merkwürdige Gerüche von sich zu geben. Nach einer ersten laienhaften Begutachtung stellte sich das Problem durch das vollständige Fehlen von Kühlwasser dar.
Wir sind dann die paar Kilometer zum nächsten Dorf gelaufen um eine Möglichkeit zu finden Kühlwasser und Öl aufzutreiben. Ab hier nahm die mazedonische Hilfsbereitschaft ihren Lauf. Nachdem wir bei einem Bauern zu einer Melonenpause genötigt wurden, ging es zu dritt auf einem alten Traktor ("Landmaschine") der garantiert noch Titos Amtzeit erlebt hat, zum Wagen zurück.
Nach einer etwas eingehenderen Untersuchung stellte sich das Problem als ein gerissener Kühlwasserschlauch heraus. Mit mehreren Zwischenstops zum nachfüllen des Wassers haben wir die 13km zur nächsten Werkstatt in rekordverdächtigen 60 Minuten zurückgelegt.
In der Werkstatt (überdachtes Irgendwas mit Platz für einen russischen "Multivan" älteren Baujahres) haben wir es uns erst einmal gemütlich gemacht, mit dem Mechaniker ein Skopsko getrunken und darauf gewartet dass der Motor abkühlt.
Die, für diese Gegend viel zu große, 1500Seelengemeinde versammelte sich nach und nach um das Auto herum. Abgerundet wurde die kuriose Versammlung durch das perfekte 'schwäbisch' das plötzlich an unsere Ohren drang. Durch den Mechaniker aus Heilbronn und den anderen superfreundlichen Dorfbewohnern erfuhren wir, dass Fritz das actionreichste Kartiergebiet mit Bombendepots der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg hat.
Wenigstens wurde uns erklärt, dass wir keine Angst vor den übergroßen Hirtenhunden haben müssen, ausschließlich die Wölfe könnten ein Problem werden. Na da kann man ja richtig beruhigt sein...
Das Problem in Mazedonien ist; Kaum dass du mal nicht aufpasst, hast du schon wieder eine Melone im Kofferraum und du hast keine Ahnung wer dafür verantwortlich ist. Mittlerweile haben wir in der Küche 4 riesige Wassermelonen, keine davon gekauft.
Für umgerechnet 17 Euro, wurde nicht nur unser Motorproblem behoben, auch die bis dato unfähige Hupe wurde zu neuem Leben erweckt. Die Improvisationstechnik des Landes verschaffte uns einen Schalter der nun aus dem Armaturenbett hängt, aber durchaus ein dröhnendes Geräusch von sich gibt.
So gegen 17 Uhr machten wir (Fritz und Alex) uns dann auf den Weg, die beiden anderen (Nil und Patrick) einzusammeln, deren Geschichte hier beginnt:
Nachdem wir abgesetzt wurden, bekamen wir nach etwa 10 Metern Wegmarsch von Alex, der uns in heller Panik erzählte, dass nach dem ersten Dorf, sich der Motor verabschiedet hatte, einen Anruf. Einige wenige Gedanken an Fritz und Alex verschwendet, machten wir uns dann freudig ans Kartieren. In den folgenden 4 Stunden versuchten wir uns irgendwie im Gelände zu orientieren, woran wir allerdings kläglich scheiterten. Danach beschlossen wir zum nahe gelegenen Dorf (das, nachdem das Auto stehen geblieben ist) hinab zu steigen, um mit einem kleinen Wörterbuch bewaffnet, jemanden zu fragen, wie die Berge eigentlich heißen, auf denen wir herumirrten. Am Dorfeingang stand ein netter Herr, der auf uns zu warten schien. Nach einem kurzen, sehr kurzen, Gespräch, kam aus seinem Mund nur das Wort "Kafe". Dieses Angebot nahmen wir natürlich gerne an. Nachdem uns die ganze Dorfgemeinschaft vorgestellt wurde, die gerade dabei war den geernteten Tabak zu verarbeiten, wurde uns Kaffee und Limonade serviert. Die Krönung des Ganzen war eine Schüssel mit wohlschmeckendem Schokoladeneis. Nach einer Dreiviertelstunde "hochtrabender Konversation" mit Menschen die weder deutsch noch englisch können, anscheinend jedoch schwedisch, machten wir uns auf den Weg nach Podmol um zu den anderen zu stoßen, die uns dann auf dem Feldweg aufgabelten.
Heute ist DER Tag, endlich ist es soweit: Der Berg ruft!! Endlich mit dem Kartieren anfangen!
Dachten wir zumindest noch als wir Nil und Patrick in ihren Gebieten abgesetzt hatte, denn kurze Zeit später erstarb der Motor unseres Bird of Pray (für Alke: Pray mit "a" *g*) nicht ohne ein hässliches klackern und merkwürdige Gerüche von sich zu geben. Nach einer ersten laienhaften Begutachtung stellte sich das Problem durch das vollständige Fehlen von Kühlwasser dar.
Wir sind dann die paar Kilometer zum nächsten Dorf gelaufen um eine Möglichkeit zu finden Kühlwasser und Öl aufzutreiben. Ab hier nahm die mazedonische Hilfsbereitschaft ihren Lauf. Nachdem wir bei einem Bauern zu einer Melonenpause genötigt wurden, ging es zu dritt auf einem alten Traktor ("Landmaschine") der garantiert noch Titos Amtzeit erlebt hat, zum Wagen zurück.
Nach einer etwas eingehenderen Untersuchung stellte sich das Problem als ein gerissener Kühlwasserschlauch heraus. Mit mehreren Zwischenstops zum nachfüllen des Wassers haben wir die 13km zur nächsten Werkstatt in rekordverdächtigen 60 Minuten zurückgelegt.
In der Werkstatt (überdachtes Irgendwas mit Platz für einen russischen "Multivan" älteren Baujahres) haben wir es uns erst einmal gemütlich gemacht, mit dem Mechaniker ein Skopsko getrunken und darauf gewartet dass der Motor abkühlt.
Die, für diese Gegend viel zu große, 1500Seelengemeinde versammelte sich nach und nach um das Auto herum. Abgerundet wurde die kuriose Versammlung durch das perfekte 'schwäbisch' das plötzlich an unsere Ohren drang. Durch den Mechaniker aus Heilbronn und den anderen superfreundlichen Dorfbewohnern erfuhren wir, dass Fritz das actionreichste Kartiergebiet mit Bombendepots der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg hat.
Wenigstens wurde uns erklärt, dass wir keine Angst vor den übergroßen Hirtenhunden haben müssen, ausschließlich die Wölfe könnten ein Problem werden. Na da kann man ja richtig beruhigt sein...
Das Problem in Mazedonien ist; Kaum dass du mal nicht aufpasst, hast du schon wieder eine Melone im Kofferraum und du hast keine Ahnung wer dafür verantwortlich ist. Mittlerweile haben wir in der Küche 4 riesige Wassermelonen, keine davon gekauft.
Für umgerechnet 17 Euro, wurde nicht nur unser Motorproblem behoben, auch die bis dato unfähige Hupe wurde zu neuem Leben erweckt. Die Improvisationstechnik des Landes verschaffte uns einen Schalter der nun aus dem Armaturenbett hängt, aber durchaus ein dröhnendes Geräusch von sich gibt.
So gegen 17 Uhr machten wir (Fritz und Alex) uns dann auf den Weg, die beiden anderen (Nil und Patrick) einzusammeln, deren Geschichte hier beginnt:
Nachdem wir abgesetzt wurden, bekamen wir nach etwa 10 Metern Wegmarsch von Alex, der uns in heller Panik erzählte, dass nach dem ersten Dorf, sich der Motor verabschiedet hatte, einen Anruf. Einige wenige Gedanken an Fritz und Alex verschwendet, machten wir uns dann freudig ans Kartieren. In den folgenden 4 Stunden versuchten wir uns irgendwie im Gelände zu orientieren, woran wir allerdings kläglich scheiterten. Danach beschlossen wir zum nahe gelegenen Dorf (das, nachdem das Auto stehen geblieben ist) hinab zu steigen, um mit einem kleinen Wörterbuch bewaffnet, jemanden zu fragen, wie die Berge eigentlich heißen, auf denen wir herumirrten. Am Dorfeingang stand ein netter Herr, der auf uns zu warten schien. Nach einem kurzen, sehr kurzen, Gespräch, kam aus seinem Mund nur das Wort "Kafe". Dieses Angebot nahmen wir natürlich gerne an. Nachdem uns die ganze Dorfgemeinschaft vorgestellt wurde, die gerade dabei war den geernteten Tabak zu verarbeiten, wurde uns Kaffee und Limonade serviert. Die Krönung des Ganzen war eine Schüssel mit wohlschmeckendem Schokoladeneis. Nach einer Dreiviertelstunde "hochtrabender Konversation" mit Menschen die weder deutsch noch englisch können, anscheinend jedoch schwedisch, machten wir uns auf den Weg nach Podmol um zu den anderen zu stoßen, die uns dann auf dem Feldweg aufgabelten.
8. August 2006
Im Osten nichts neues
Heute bin ich ein bissel faul, darum gibts nur etwas aus der fortsetzungswuerdigen Serie
Was Sie schon immer ueber Mazedonien wissen wollten...
1. Beware of the mobile Kreissaege!
2. Verkehrsregeln sind wirklich nur Vorschlaege! Verstoesse werden trotzdem geahndet.
3. Ein zustimmendes Kopfnicken wird als ein 'nein' aufgefasst.
4. Wer kein Fleisch mag hat hier verloren
5. Strassenkarten sind auch nur grobe Hilfsmittel auf die man sich nicht unbedingt verlassen sollte
6. Burek ist was feines!
7. Das Grundnahrungsmittel Bier (Marke Skopsko) gibt es in praktischen 1,5 l Flaschen fuer ca. einen Euro.
8. Versuche dich moeglichst elegant aus der Affaire zu ziehen, wenn dir ein Bauer Melonen anbietet, das endet sonst mit einem vollen Kofferraum.
9. Mazedonische Waelder sind nicht mit ihrem deutschen Gegenstueck zu vergleichen. Trotz dass Mazedonien ein eher waldloses Land ist kann man Gefahr laufen im Unterholz haengenzu bleiben und jaemmerlich zu verhungern.
10.Gut Ding will Weile haben! Vor allem wenn man es eilig hat!
Was Sie schon immer ueber Mazedonien wissen wollten...
1. Beware of the mobile Kreissaege!
2. Verkehrsregeln sind wirklich nur Vorschlaege! Verstoesse werden trotzdem geahndet.
3. Ein zustimmendes Kopfnicken wird als ein 'nein' aufgefasst.
4. Wer kein Fleisch mag hat hier verloren
5. Strassenkarten sind auch nur grobe Hilfsmittel auf die man sich nicht unbedingt verlassen sollte
6. Burek ist was feines!
7. Das Grundnahrungsmittel Bier (Marke Skopsko) gibt es in praktischen 1,5 l Flaschen fuer ca. einen Euro.
8. Versuche dich moeglichst elegant aus der Affaire zu ziehen, wenn dir ein Bauer Melonen anbietet, das endet sonst mit einem vollen Kofferraum.
9. Mazedonische Waelder sind nicht mit ihrem deutschen Gegenstueck zu vergleichen. Trotz dass Mazedonien ein eher waldloses Land ist kann man Gefahr laufen im Unterholz haengenzu bleiben und jaemmerlich zu verhungern.
10.Gut Ding will Weile haben! Vor allem wenn man es eilig hat!
5. August 2006
Mazedonien 2. Versuch
Beim zweiten Versuch hats dann doch endlich geklappt....
Die Fahrt war schoen ruhig und nichts besonderes ist passiert. Ausser dass nur deutsche Autos auf Oesterreichs, Sloweniens, Kroatiens und Jugoslawiens Strassen unterwegs zu sein scheinen. Ansonsten war recht wenig Verkehr von den Grenzen und den Mautstellen (grrr) abgesehen.
Man ist in der Hitze immer wieder in einen Hitzebedingten Schlaf abgedriftet. Aufgrund eines akuten Kuehlerproblems, mussten wir trotz der enormen Hitze an Stauzonen (Maut, Grenze) die Heizung des Bird of Pray (Taufname unseres Exkursionsvehikels) voll aufdrehen, um den Motor etwas zu entlasten. Wir empfanden die Aussentemperatur von 35 Grad als durchaus erfrischend...
Am 3. sind wir nach ziemlich genau 23 Stunden dann in Stip bei Alex Verwandten angekommen. Nach einem ersten erfrischenden Skopsko folgte eine nicht minder erfrischende Dusche. Anschliessend ging es dann mit einem Taxi nach downtown Stip, wo wir uns in einem Irish Pub mit einem Cousin von Alex getroffen haben. Bei einem sehr leckeren Essen und ein paar Skopsko wurde unter anderem eine germanisch-mazedonische Fussballallianz gegen die Angelsachsen gegruendet, die beim Laenderspiel Mazedonien-England einer Feuertaufe unterzogen wird.
Danach kam Eatman zum Einsatz und "musste" eine zweite Portion leckeren karnivorischen Mahls zu sich nehmen. Bei 2 Euro pro Mahlzeit durchaus vertretbar...
Gestern haben wir unsere Wohnung in Prilep bezogen. Einfach und spartanisch, aber okay soweit man vom Kuehlschrank der nicht kuehlt, der Dusche die nicht richtig ablaeuft, und Betten die bei starker Beanspruchung den Geist aufgeben..... aber sonst wirklich okay... :-)
Heute war der erste Gelaendetag. Von Kartieren kann noch keine Rede sein. Wir haben erstmal die Grenzen des Kartiergebietes genauer eingegrenzt und weiter nach Sueden verschoben. Mittlerweile kann ich auch jedem, der eine Reise nach Mazedonien vorhat einen allradtauglichen Gelaendewagen nur waermstens empfehlen. Ohne kommt man nicht weit.
Waehrend man im Schritttempo die Berge rauf und runter schaukelt kann man sich dafuer an der reichhaltigen Flora und Fauna ergoetzen: Schildkroeten (mitten auf der Strasse), Pferde, Esel, Schafe und Ziegen....
Die Fahrt war schoen ruhig und nichts besonderes ist passiert. Ausser dass nur deutsche Autos auf Oesterreichs, Sloweniens, Kroatiens und Jugoslawiens Strassen unterwegs zu sein scheinen. Ansonsten war recht wenig Verkehr von den Grenzen und den Mautstellen (grrr) abgesehen.
Man ist in der Hitze immer wieder in einen Hitzebedingten Schlaf abgedriftet. Aufgrund eines akuten Kuehlerproblems, mussten wir trotz der enormen Hitze an Stauzonen (Maut, Grenze) die Heizung des Bird of Pray (Taufname unseres Exkursionsvehikels) voll aufdrehen, um den Motor etwas zu entlasten. Wir empfanden die Aussentemperatur von 35 Grad als durchaus erfrischend...
Am 3. sind wir nach ziemlich genau 23 Stunden dann in Stip bei Alex Verwandten angekommen. Nach einem ersten erfrischenden Skopsko folgte eine nicht minder erfrischende Dusche. Anschliessend ging es dann mit einem Taxi nach downtown Stip, wo wir uns in einem Irish Pub mit einem Cousin von Alex getroffen haben. Bei einem sehr leckeren Essen und ein paar Skopsko wurde unter anderem eine germanisch-mazedonische Fussballallianz gegen die Angelsachsen gegruendet, die beim Laenderspiel Mazedonien-England einer Feuertaufe unterzogen wird.
Danach kam Eatman zum Einsatz und "musste" eine zweite Portion leckeren karnivorischen Mahls zu sich nehmen. Bei 2 Euro pro Mahlzeit durchaus vertretbar...
Gestern haben wir unsere Wohnung in Prilep bezogen. Einfach und spartanisch, aber okay soweit man vom Kuehlschrank der nicht kuehlt, der Dusche die nicht richtig ablaeuft, und Betten die bei starker Beanspruchung den Geist aufgeben..... aber sonst wirklich okay... :-)
Heute war der erste Gelaendetag. Von Kartieren kann noch keine Rede sein. Wir haben erstmal die Grenzen des Kartiergebietes genauer eingegrenzt und weiter nach Sueden verschoben. Mittlerweile kann ich auch jedem, der eine Reise nach Mazedonien vorhat einen allradtauglichen Gelaendewagen nur waermstens empfehlen. Ohne kommt man nicht weit.
Waehrend man im Schritttempo die Berge rauf und runter schaukelt kann man sich dafuer an der reichhaltigen Flora und Fauna ergoetzen: Schildkroeten (mitten auf der Strasse), Pferde, Esel, Schafe und Ziegen....
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