10. August 2006

Kinder gebt fein acht....

...eine wahre Geschichte über die mazedonische Gastfreundschaft!

Heute ist DER Tag, endlich ist es soweit: Der Berg ruft!! Endlich mit dem Kartieren anfangen!
Dachten wir zumindest noch als wir Nil und Patrick in ihren Gebieten abgesetzt hatte, denn kurze Zeit später erstarb der Motor unseres Bird of Pray (für Alke: Pray mit "a" *g*) nicht ohne ein hässliches klackern und merkwürdige Gerüche von sich zu geben. Nach einer ersten laienhaften Begutachtung stellte sich das Problem durch das vollständige Fehlen von Kühlwasser dar.
Wir sind dann die paar Kilometer zum nächsten Dorf gelaufen um eine Möglichkeit zu finden Kühlwasser und Öl aufzutreiben. Ab hier nahm die mazedonische Hilfsbereitschaft ihren Lauf. Nachdem wir bei einem Bauern zu einer Melonenpause genötigt wurden, ging es zu dritt auf einem alten Traktor ("Landmaschine") der garantiert noch Titos Amtzeit erlebt hat, zum Wagen zurück.
Nach einer etwas eingehenderen Untersuchung stellte sich das Problem als ein gerissener Kühlwasserschlauch heraus. Mit mehreren Zwischenstops zum nachfüllen des Wassers haben wir die 13km zur nächsten Werkstatt in rekordverdächtigen 60 Minuten zurückgelegt.
In der Werkstatt (überdachtes Irgendwas mit Platz für einen russischen "Multivan" älteren Baujahres) haben wir es uns erst einmal gemütlich gemacht, mit dem Mechaniker ein Skopsko getrunken und darauf gewartet dass der Motor abkühlt.
Die, für diese Gegend viel zu große, 1500Seelengemeinde versammelte sich nach und nach um das Auto herum. Abgerundet wurde die kuriose Versammlung durch das perfekte 'schwäbisch' das plötzlich an unsere Ohren drang. Durch den Mechaniker aus Heilbronn und den anderen superfreundlichen Dorfbewohnern erfuhren wir, dass Fritz das actionreichste Kartiergebiet mit Bombendepots der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg hat.
Wenigstens wurde uns erklärt, dass wir keine Angst vor den übergroßen Hirtenhunden haben müssen, ausschließlich die Wölfe könnten ein Problem werden. Na da kann man ja richtig beruhigt sein...
Das Problem in Mazedonien ist; Kaum dass du mal nicht aufpasst, hast du schon wieder eine Melone im Kofferraum und du hast keine Ahnung wer dafür verantwortlich ist. Mittlerweile haben wir in der Küche 4 riesige Wassermelonen, keine davon gekauft.
Für umgerechnet 17 Euro, wurde nicht nur unser Motorproblem behoben, auch die bis dato unfähige Hupe wurde zu neuem Leben erweckt. Die Improvisationstechnik des Landes verschaffte uns einen Schalter der nun aus dem Armaturenbett hängt, aber durchaus ein dröhnendes Geräusch von sich gibt.
So gegen 17 Uhr machten wir (Fritz und Alex) uns dann auf den Weg, die beiden anderen (Nil und Patrick) einzusammeln, deren Geschichte hier beginnt:

Nachdem wir abgesetzt wurden, bekamen wir nach etwa 10 Metern Wegmarsch von Alex, der uns in heller Panik erzählte, dass nach dem ersten Dorf, sich der Motor verabschiedet hatte, einen Anruf. Einige wenige Gedanken an Fritz und Alex verschwendet, machten wir uns dann freudig ans Kartieren. In den folgenden 4 Stunden versuchten wir uns irgendwie im Gelände zu orientieren, woran wir allerdings kläglich scheiterten. Danach beschlossen wir zum nahe gelegenen Dorf (das, nachdem das Auto stehen geblieben ist) hinab zu steigen, um mit einem kleinen Wörterbuch bewaffnet, jemanden zu fragen, wie die Berge eigentlich heißen, auf denen wir herumirrten. Am Dorfeingang stand ein netter Herr, der auf uns zu warten schien. Nach einem kurzen, sehr kurzen, Gespräch, kam aus seinem Mund nur das Wort "Kafe". Dieses Angebot nahmen wir natürlich gerne an. Nachdem uns die ganze Dorfgemeinschaft vorgestellt wurde, die gerade dabei war den geernteten Tabak zu verarbeiten, wurde uns Kaffee und Limonade serviert. Die Krönung des Ganzen war eine Schüssel mit wohlschmeckendem Schokoladeneis. Nach einer Dreiviertelstunde "hochtrabender Konversation" mit Menschen die weder deutsch noch englisch können, anscheinend jedoch schwedisch, machten wir uns auf den Weg nach Podmol um zu den anderen zu stoßen, die uns dann auf dem Feldweg aufgabelten.

2 Kommentare:

Alke hat gesagt…

Ich hab mich grad fast totgelacht. Und Du bist schuld! Die Melonen verfolgen Euch wohl ebenso wie die Autopannen. Zum Kartieren kommt Ihr gar nicht, oder?

Kartierbrett hat gesagt…

doch doch doch... mittlerweile geht es richtig gut voran! hoffentlich bleibt das auch so. aber ich wette jedem hoch folgt auch ein tief